Poesie und Prosa

Zaira
Aminova

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Werke

Prosa


Busjas Mann

Sie waren eine kleine und arme jüdische Familie: der Vater, die Mutter und zwei Töchter. Der Vater war vom Beruf Eisenbahner – er war klein gewachsen, alt und immer traurig; die Mutter arbeitete in einem Zeitungskiosk und handelte ein bisschen privat. Sie sparten das Geld, um für die Bildung der älteren Tochter Busja zu zahlen und Busja wurde in das medizinische Institut, die Fakultät für Zahnmedizin, immatrikuliert. Die zweite Tochter Lisa war fünfzehn Jahre jünger als Busja und genau so viel stand sie ihr auch im Äußeren nach. Dennoch war Busja eine Schönheit, im besten Sinn des Wortes: sie war schön nach klassischen Kanons und weckte gleichzeitig bei den Männern Gefühle sehr irdischer Natur. Vollschlank, hoch gewachsen, mit großen dunklen Augen, strahlte sie die perfekte Weiblichkeit aus. Jeder Mann, der sie erblickte, hätte sie am liebsten in seine Arme geschlossen, um sie dann in einem gemütlichen Nest, bis zum Ende der Zeit zu halten.

Busja schloss erfolgreich das Institut ab, nachdem sie zuvor nicht weniger erfolgreich zweiundzwanzig Heiratsanträge abgelehnt hatte, die sie in der Zahnklinik bekam, wo ihre armen Opfer bereit waren nicht nur diese kleine Geschenke, sondern auch ihr Leben zu ihren Füßen legen! – besonderes wenn Busja sich ihnen mit dem kämpferisch summenden Bohrer näherte, aber bei dem dreiundzwanzigsten Heiratsantrag kapitulierte sie. Der Patient, der an diesem Tag in dem Sessel saß, war jung, kräftig und groß. Seine Zähne waren, abgesehen von einem kleinen Loch weiter hinten wie neu; seine Augen lachten die ganze Zeit und als der Patient nach der Behandlung Busja ungezwungen und gewandt ansprach, war sie beeindruckt und ging mit ihm spazieren.

Die Stadt Machatschkala war in diesen Sechszigern ein gemütliches friedliches Eckchen. Diese Stadt befindet sich auf der Grenze von Europa und Asien, im Süden Russlands, wo christliche, muslimische und jüdische Religionen aber auch westliche und orientalische Kulturen so kräftig gemischt sind, dass niemand mehr weiß, welcher Brauch woher kam. Die Sowjetunion versah die Region mit ihrem Siegel und diese bunte Mischung, bei der in einer Stadt mehr als einhundertfünfzig verschiedene Nationalitäten leben und alle arm sind, bildete mit der Zeit sogar ein geschlossenes und interessantes Ganze.

Die sechzige Jahre waren für Machatschkala die Zeit, in der die Leute langsam aufwachten. Auf den Straßen fuhren, Sand aufwirbelnd, seltene Autos von sehr wichtigen Leuten; im Restaurant am Ufer des Kaspischen Meers konnte man gegrilltes Lammfleisch bestellen; im Kino, das noch aus der Zarenzeit stammte, konnte man zahlreiche lustige und traurige, unlizenzierte oder, wie es damals hieß, „Beutefilme“ aus Hollywood sehen, die den erstaunten Bewohnern der Stadt merkwürdige Bilder eines anderen Lebens im Ausland zeigten. Dort trugen die Frauen Hüte und Abendkleider, sie tranken Sekt mit Orangensaft, fuhren im Cabrio und verliebten sich leichtsinnig in unwiderstehliche und arme Männer. Die armen und unwiderstehlichen Männer erwarben hiernach krampfhaft Reichtum, machten sich bekannt und zur Belohnung für die Selbstlosigkeit schenkten sie ihren Frauen Häuser und Brillianten.

Busja verliebte sich wie in Hollywood. Ihr Erwählter war nicht nur arm – er war nackt und bloß. Wie, woher und warum er auf einmal in Machatschkala aufgetaucht war, wusste niemand und biedere Fragen von Busja liefen ins Leere, weil er für jede Situation einen Witz parat hatte, mit dem er Busja wie aus einer Kanone bombardierte.

Busja spazierte mit ihm auf dem Meersufer, ging mit ihm zusammen ins Kino und gab zu Hause bekannt, dass sie ihn heiraten wolle. Ihre Eltern begannen über den Bräutigam Fragen zu stellen. Die interessanteste Frage war sicherlich die Frage nach seinen materiellen Verhältnissen. Und sie entsetzten sich. Zu Hause begannen erste Zerwürfnisse, die nach einer Woche mit einer kleinen Feier im Standesamt und der Unterbringung des frischgebackenen Neuvermählten im Haus der Eltern der Braut endeten.

Damit die Leser die Dramatik dieses Geschehens besser verstehen können, möchten wir an dieser Stelle dieses Haus beschreiben.

In den Sechziger Jahren war die Hauptstraße von Machatschkala, die Lenin Strasse, hauptsächlich mit schiefen einstöckigen Häusern bebaut. Alle hölzernen schrammigen und mulmigen Tore führten in einen verschlungenen Hof, der manchmal über zwanzig kleine Häuser zählte.

Busjas Eltern hatten in einem solchen Hof ihr eigenes Häuschen, das aus zwei kleinen Zimmern und einer Kochnische bestand. Im kleinen Zimmer besetzten den ganzen Raum das Elternbett und Tür. Im größeren Zimmer gab es eine Couch für Busja und ein Sofa für Lisa. Und auf die Couch quetschte sich auch Busjas Mann. So schien es nur noch eine Frage der Zeit, bis er reich werden, und jedem Familienmitglied einen Rolls-Royce schenken wird.

Zunächst fand er im Kino eine Anstellung als Mechaniker. Nach einen Monat war er diese Arbeit wieder los, weil er doch mit der Technik nicht auf gutem Fuß stand. Dann war er lange arbeitslos, verleibte sich das Essen mit gutem Appetit ein, das mit Busjas Geld gekauft worden war, und strahlte nur mit seinen optimistischen Augen, wenn Busjas Eltern ihm von freien Stellen und guten Einnahmen berichteten. Unterdessen hatte Busja eine Tochter zur Welt gebracht und wenig später hatte sie ihre Arbeit wieder aufgenommen.

Dann wurde ihr Mann, für alle völlig überraschend, als Journalist in die Zeitung „Dagestanskaja Prawda“ eingestellt. Er schrieb gut und interessant, er war unerschöpflich für erfolgreiche Themen, diese strahlten sogar in den Artikel über Helden der Arbeit, düstere Seiten erhellend. Dort arbeitete er etwa ein Jahr und wäre noch länger dort beschäftigt gewesen, wäre ihm nicht ein Fehler unterlaufen, unbemerkt von seinem Chefredakteur – Busjas Mann erlaubte sich eine unzulässige Frechheit bezogen auf eine hochgestellte Person – diese Person las es, fühlte sich beleidigt und der unglückliche Journalist war für immer aus der Pressebranche entlassen. Die anderen Redaktionen wurden streng gewarnt und stellten ihn nicht mal als Kurier ein.

Nach einiger Zeit ist er über dieses Unglück hinweggekommen und hat sich im Russischen Theater als Regieassistent wieder gefunden. Um diese Arbeit zu bekommen, hat er all seine Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten des Theaters spielen lassen, mit nicht wenigen von ihnen die eine oder andere Flasche Alkohol getrunken.

Er war sehr erfolgreich als Regieassistent, aber plötzlich ist er, seinen Gehalt erhaltend, niemandem Bescheid gesagt zu haben und keinen Urlaubsschein besitzend, für einen Monat nach Sotschi (das ist ein berühmter Urlaubsort in Russland) gereist. Es gab ein Verdacht, dass er nicht allein dahin fuhr und wenn, dann natürlich nicht mit Busja. Er kam beschämt und ohne Geld zurück, aber seine Arbeit verlor er schon längst, lediglich als Souffleur konnte er noch eine Arbeit finden. Er hat sich auch hier mit Ruhm bekleckert, hat nicht Zitierbares geflüstert, als ein Theaterstück für ihn langweilig war. Wieder wurde er entlassen und wieder fand er eine Arbeit, dieses mal als Requisiteur im Künstlerverein …

Unterdessen behandelte Busja weiter die Zähne ihrer Patienten und die Männer verliebten sich in Busja. Die Possen ihres Mannes perlten phlegmatisch an ihr ab, und sie freute sich für seine unhäufigen Erfolge mit ihrer ganzen Frauenseele.

Die vierjährige Tochter schlief jetzt bei Oma und Opa, die zwölfjährige Schwester Lisa passte nur mit Mühe in ihr Sofa rein, Busja und ihr Mann hausten nach wie vor auf der Couch, die sich dadurch schon ein bisschen abscheuerte und es schien, als würde es ewig so weitergehen. Wie früher, mangelte es an Geld, der Vater war schon pensioniert, das Kind erforderte immer mehr Aufwand, und einen solchen Kerl wie Busjas Mann satt zu bekommen, war auch kein Kirschenpflücken.

       ***

Nach irgendeiner Zeit erklärte Busjas Mann, dass die Familie nach Moskau umziehen werde.
- Ich kann nicht mehr in dieser faulen, trübseligen, herzlosen Atmosphäre bleiben.
- Aber wie werden wir dort leben? – fragte ihn die zu Tode erschrockene Busja.
- Mach dir keine Sorgen. Zuerst fahre ich und später, wenn ich alles organisiert habe, kommst du nach. Mach mir jetzt doch das Geld für die Fahrt und für die erste Zeit des Aufenthalts fertig.
Diese Nachricht besprachen Busja und ihre Eltern mit Misstrauen. Was wird denn dieser nichtsnutzige Typ in Moskau machen, wer braucht ihn da? Trotzdem glaubte man ihm noch einmal und gab ihm Geld.

Er fuhr weg und das erste halbe Jahr verging mit großer Anspannung: von ihm kamen sehr selten karge Nachrichten – fast wie von der Front. Dann kam plötzlich ein großer ausführlicher Brief. In diesem Brief stand: „Liebe Busja und ihr, Mama und Papa! (so er nannte seine Schwiegereltern). Ihr solltet wissen, dass ich endlich Erfolg habe. Ich wurde als Regisseur im Theater auf dem Tschwetnoj Boulevard eingestellt. Das ist eine sehr hohe Position mit einem guten Gehalt und der Möglichkeit bekannt zu werden. Außerdem baut man derzeit für die Mitarbeiter des Theaters, die keine Wohnung haben, das gilt ja auch für mich, ein Haus! Du, Busja, musst unverzüglich kündigen und mit allen Papieren zu mir kommen. Dann werde ich als Verheirateter in die Warteliste eingetragen und bekomme eine größere Wohnung. Dann, Busja, wird das Leben gut! Keine alten Couchs und anderer Ärger! Unser Töchterchen soll solange mit den Großeltern bleiben, nehme nur ihre Geburtsurkunde mit. Küsschen. P.S. Liebe Mama und Papa! Seid nicht geizig, gebt der Tochter für die Abreise so viel wie es geht. In der ersten Zeit wird es wahrscheinlich schwer werden, aber sie wird nie wieder von euch etwas verlangen, im Gegenteil, sie wird später nur euch helfen und vielleicht wird sie euch mal nach Moskau holen. Euer Herzschwiegersohn.“

Die etwas zynischen Untertöne hinderten Busjas Eltern nicht an der Abreiselaune. Auch wenn ja eigentlich nur Busja fahren sollte, hatte doch die ganze Familie Reisefieber. Wenig später war Busja abfahrbereit, kündigte in der Klinik und fuhr los.

       ***

Auf dem Bahnhof von Moskau wurde Busja ein prächtiger Empfang bereitet: ihr Mann erwartete sie mit zahlreichen Freunden, mit Blumensträußen, mit Sekt, mit Witzen und Komplimenten. Sie holten Busja mit dem Taxi ab und auf dem Weg sah sie die breiten ausgeleuchteten Straßen, die voller Autos, Menschen und schönen hohen Gebäuden waren.

Busjas Mann brachte sie in den Kesselraum, wo er selber wohnte. Ja, der Wohnraum, in dem er lebte, war ein Kesselraum.

- Das ist vorübergehend, so lange, bis wir was Besseres finden, - erklärte er und verschwand.

Er kam nach Hause nur um zu übernachten und auch nicht immer, seine Abwesenheit mit Schwierigkeiten bei der Arbeit erklärend. Busja duldete dies und räumte im Kesselraum auf.

Währenddessen schmolz das Geld dahin, drohte ganz auszugehen. Busjas Fragen zum Gehalt ihres Mannes verloren sich in der Weite, wo im Nebel gemeine Theaterdirektoren, unfairer Buchhalter, arglistiger Schauspieler schwammen, wo sich alle aneinander ein Bein stellten, lästerten und betrogen…

Busja verstand, dass sie so schnell wie möglich eine Arbeit finden musste. Und gut, dass sie das verstand! Nicht lange nach ihrer Ankunft in Moskau kam Busjas Mann einmal kurz in den Kesselraum und teilte ihr wie beiläufig mit, dass er sie verlasse.
- Was soll denn das? – naiv und nicht verstehend fragte Busja.
- Ich mache Schluss. Ich verlasse dich. Für immer. Wegen einer anderen Frau. Die Scheidung regeln wir später. Du kannst nach Machatschkala, zu deiner Eltern zurückfahren.

Er ging zur Tür, blieb dann aber noch für ein paar Sekunden dort und sagte bissig:
- Niemand wird jetzt noch auf der Couch seinen Platz finden – du kannst sie nun für dich allein haben!
Und weg war er.

Busja saß im Kesselraum und überlegte, was sie jetzt nur tun solle. Für eine Rückfahrkarte reichte das Geld nicht mehr. Sogar zum Essen waren ihr nur noch zwei Rubel verblieben. Aber was ist mit ihr, wenn sie der Kesselraumbesitzer eines Tages vor die Tür setzt?

Busja nahm ihr Diplom und fuhr durch Moskau.

Zwei Tage später hatte sie nur noch einen Rubel. Das Atmen fiel ihr immer schwerer. Und dann, nach ihrem langen Wandern durch die riesige fremde Stadt sah sie eine große Klinik. Ihre Füße gingen wie von selbst hinein und im Hof sah sie einen Mann in weißer Ärztekleidung – einen grauhaarigen, mächtigen, raugesichtigen Mann, der eilig aus einer Tür ging.

- Entschuldigung, könnten Sie mir vielleicht sagen, wo ich den Chefarzt finde? – wandte sich Busja, einer Eingebung folgend, an ihn.
Missfallend schaute der Mann sie an. Doch Busja fiel auch das Funkeln in seinen Augen auf, das ihr schon so gut bekannt war.
- Worüber möchten Sie mit dem Chefarzt sprechen? – fragte er.
- Das ist Privatsache, - antwortete Busja.
- Gut, kommen Sie mit, - sagte der Chefarzt (ja, er war es selbst) und brachte Busja in sein Arbeitszimmer.

Dort erklärte Busja, fast schon stotternd, dass sie Arbeit suche.

- Ohne Moskauer Arbeitsgenehmigung? – schmunzelte der Chefarzt.

Und da erzählte Busja, dass sie nicht mehr weiterwisse. Ihr Mann habe sie nach Moskau gebracht und sie dann verlassen. Sie habe nicht einmal genügend Geld für die Rückfahrt. Doch selbst wenn sie dieses hätte, sei es ihr peinlich, zu den Eltern zurückzukommen.

Der Chefarzt hörte ihr sehr aufmerksam zu, dann rief er seinen Stellvertreter und beauftragte ihn, die junge Dame unverzüglich einzustellen und ihr einen Gehaltsvorschuss zu geben. Dann telefonierte er mit jemandem, schrieb etwas auf einen Zettel und gab diesen Busja:

- Sie werden in einem Wohnheim des Medizinischen Instituts wohnen, hier ist die Adresse; das Zimmer ist frei, Sie können es sofort beziehen. Morgen beginnen Sie mit der Arbeit, hier in der Kieferorthopädie. Und vergessen Sie nicht, noch heute in die Buchhaltungsabteilung zu gehen – die befindet sich im Nachbargebäude – dort bekommen Sie den Gehaltsvorschuss.

Busja wusste nicht, was sie jetzt denken sollte und was noch auf sie zukomme. Aber der Chefarzt gab ihr keine Zeit zum Nachdenken.
- Was machen Sie heute Abend? – fragte er mit einem solchen Nachdruck, der so typisch für sein Handeln war.

Busja hatte nichts vor.
- Möchten Sie ins Theater gehen? – fuhr der Chefarzt fort. – Sie entspannen sich, vergessen Ihre Probleme, hören schöne Musik. Mögen Sie das Theater?

Um ehrlich zu sein, Busjas Mann hatte ihr die ganze Lust am Theater genommen. Theater war für sie der größte Sündenpfuhl, durch den sie ihren Mann verloren hatte. Doch jetzt war sie bereit, ins Theater zu gehen.
- Dann treffen wir uns um sechs Uhr, - sagte der Chefarzt.

Und sie trafen sich.

Noch an diesem Abend begann für Busja ein neues Leben. Der Chefarzt war ein Witwer, er war reich, kinderlos und einsam. Dieser herrische, starke und unduldsame Mann fand in Busja die weiche Katze für sein ödes Nest – der kluge und lebenserfahrene Chefarzt verstand sie vom ersten Blick. Er brachte diese Katze zu sich nach Hause, wärmte sie, speiste mit ihr, liebkoste sie... Und er schied Busja von ihrem Mann, der sich hartnäckig vor der Scheidung sträubte, weil er immer noch an die große Wohnung kommen wollte. Der Chefarzt adoptierte die kleine Tochter der Busja, die ihn als Papa ihr ganzes Leben akzeptierte, half Busjas Eltern und Schwester und machte alles leicht und spielerisch, mit der Allmacht eines starken Menschen. Und Busja saß wie die Made im Speck, sie nahm zu, sammelte Brillianten und hasste Theater. Und sie erkannte, dass es im Leben einer Frau außer einer alten Couch auch andere, viel bessere Gefühle gibt. Man muss nur den richtigen Mann finden.

Aber was passierte mit Busjas Mann?

Meine lieben Zuhörer, erinnern Sie sich der besten Bühnenautoren, deren Namen, die aus unbekannten russischen Provinzen, aus gottvergessenen poetischen Eckchen, an die sie selber nur ungern zurückdenken, in Moskaus Literaturhimmel so leuchtend gewesen waren, dass sie auch im Ausland schienen. Erinnern Sie sich an Bühnenautoren, deren Theaterstücke von den bekanntesten Theatern der Welt gezeigt wurden, deren Werke in zigtausend Auflagen veröffentlicht wurden…

Ja, aber was hat das mit Busjas Mann zu tun, fragen Sie mich?

Ich sage es nicht umsonst: denken Sie an die bekanntesten Bühnenautoren. Busjas Mann ist einer von ihnen.



Puppen

Dezember, erbarmungslos, knirschend, das Gesicht mit spitzigen Stacheln der vereisten Schneeflocken stechend, umarmte die Stadt und ihre Bewohner, wickelte sie in kalte weiße Pelze ein, beschüttete sie mit festlichem Glitter, und leise, fast unbemerkbar, atmete er Frost in jede Strasse, jedes Haus und fast in jede Seele ein…

Zwei verließen das Haus an diesem kalten Dezemberabend, eine große, voll gestopfte Tasche tragend. Sie traten an eine Straßenbahn-Haltstelle und erstarrten erwartungsvoll im gelben Lichtkegel der Laterne.

Sie war eine schlanke rothaarige junge Frau mit dem Gesicht einer nordischen Madonna und großen nachdenklichen Augen. Er, stämmig, mit dichtem blonden Haar und unmutigem Gesichtsausdruck. Sie standen zusammen, aber man merkte, dass sie in ihren Gedanken, weit voneinander waren.

- Wann kommt endlich die Bahn? – sagte er verärgert und als ob er erhört wurde, bestätigte ein metallisches Klirren, dass die Bahn schon nah ist. Ein schmaler Wagon, in beige und rot gestrichen, klappte seine Türen freundlich auf und lud damit das Paar ein hineinzusteigen. Sie setzten sich und die Tram rollte weiter durch Moskau, mit lichtvollen Fenstern strahlend.

Sie saßen nebeneinander schweigend und es war klar, dass sie sehr gerne geredet hätte, aber er war gänzlich nicht in der Stimmung dazu.

- Was denkst du, wird die Tasche nicht schmutzig, dass wir sie auf den Boden gestellt haben? – fragte sie, schüchtern auf ihren Gefährten blickend.
- Nein, - antwortete er einsilbig. Das Schicksal der Tasche kümmerte ihn nicht so sehr.
- Heute ist sehr kalt, minus fünfzehn Grad bestimmt, was denkst du? – fuhr sie fort.
- Weiß ich nicht, - folgte eine verärgerte Antwort.

Sie guckte ihn noch mal verstohlen an und seufzte leise. Sie sah auf seinem Gesicht genau denselben verdrießlichen, saueren Blick, mit welchem er fast immer auf die Welt schaute. Dann drehte sie sich weg zum Fenster und beobachtete die vorbeigezogene verschneite Landschaft. Sie fing an zu sprechen sanft, ohne fragendem Tonfall – so, wie Leute Märchen erzählen oder einen Monolog führen, nicht erwartend, dass sich jemand in ihre Erzählung einmischt.

- Als ich geboren wurde, ist eine Menge an Leuten gekommen um meinen Eltern zu gratulieren. Meine Eltern waren einflussreich und, wie es sich gehört, wollten viele ihre Aufwartung machen und höchste Anerkennung zollen, anlässlich der Geburt eines Kindes in einer solch’ angesehenen Familie. Und natürlich, haben alle Geschenke mitgebracht, denn was ist Respekt ohne Geschenke? Dort waren Silberlöffel, teuere Stoffe, Kristallvasen – im Ganzen, die übliche Palette an sowjetischen edlen Geschenken. Und noch waren dort viele Puppen. In dieser Zeit wurden in der DDR Puppen mit entzückenden Gesichtern, klaren Augen und üppigem Haar hergestellt. Die Sowjetunion konnte mit solchen Puppen nicht prahlen. Und dann, aus unerklärlicher Caprice der Regierung unseres Landes, welche keine Gewohnheit hatte ihre Bürger zu verwöhnen, fing der Staat an diese Puppen einzukaufen und viele sowjetische Mädchen hatten auf einmal die Möglichkeit mit diesen zu spielen. Selbstverständlich, war die Anzahl dieser Puppen begrenzt und deswegen waren die deutschen Puppen sehr teuere Ware.

Meine Eltern bekamen fünf oder sechs solcher Puppen, alle in zierlichen, farbenprächtigen Schachteln und alles – für ihre unschätzbare neugeborene Tochter. Ich war zu klein um mit diesen zu spielen, und darum wanderten die Puppen auf den Dachboden, um auf ihre große Stunde zu warten. Der Dachboden war riesig, eine schwere Tür mit Hängeschloss führte dahin. Hin und wieder wurde das Schloss entriegelt und mit Hilfe einer Leiter wurde die gesuchte Sache ausgekramt.

Ich wuchs und, als ich fünf Jahre alt war, schmückten meine Eltern einen Weihnachtsbaum und brachten die prächtigen Schachteln hervor. Ich erinnere mich nicht, was ich fühlte, als ich eine Schachtel nach der anderen öffnete und diese wunderbaren, elegant gekleideten Schönheiten zum Vorschein brachte. Keine besondere Freude prägte sich in meinem Gedächtnis ein. Wahrscheinlich, betrachtete ich sie mit großer Achtsamkeit, gründlich und sorgfältig, wie es Kinder, die ruhiger und ernster sind als andere, oft tun.

Aber in Erinnerung blieb mir dafür was anderes: nach der Sivesterfeier, ging ich ins Bett und am nächsten Morgen verschwanden die Schachteln mit Puppen spurlos. Die Verzweiflung, dass die lieben deutschen Schönheiten nicht mehr da waren, überfiel mich mit solcher Kraft, dass ich einige Tage nicht zu beruhigen war. Auf alle meine Fragen, wo die Puppen sind, antwortete meine Mutter schleierhaft, dass sie auf Reise gegangen sind. Ich hörte, wie sie mit jemandem per Telefon gesprochen hat: -
Sie ist noch zu klein, sie könnte sie kaputt oder schmutzig machen, dabei sind es sehr teuere Sachen!

Mir war unklar, wie ich etwas kaputt oder schmutzig machen kann, was nicht mehr da ist, aber eine Erklärung konnte ich doch nicht finden.

Schließlich, habe ich es hingenommen, dass die Puppen verschwunden sind, und das alltägliche Leben ging weiter, bis einst, im Hochsommer, meine Eltern wieder die Türen zum Dachboden öffneten um was raus zunehmen oder rein zutun. Ich war zufällig in der Nähe und plötzlich sah ich zwischen anderen Sachen genau diese bunten Schachteln, ordentlich gestapelt und nicht weit hinten versteckt. Ich erinnere mich an diesen Moment sehr gut – von der Überraschung, dass die Puppen die ganze Zeit über so nah waren, von der vagen Vorahnung, dass dieser Fund mir nichts gutes verspricht – konnte ich kein Wort aussprechen, ich blökte wie eine Stumme, mit dem Finger auf den Dachboden zeigend.

Ich blökte und blökte, die Tränen liefen mir die Wangen runter, aber Mutter schloss mit einem Zug die Türen und stieg herab. Sie schimpfte mich für mein ungebärdiges Benehmen aus und ließ mich mein Gesicht waschen. Ich gehorchte schluchzend.

Seitdem war der Dachboden für mich ein sehr anziehender Ort, jedes mal, als meine Mutter dort hinauf musste, versuchte ich in die geöffneten Türen von unten hinein zuschauen und die himmlischen Schachteln wenigstens vom weiten zu erblicken. Meine Erinnerungen und Fantasie haben mir den Inhalt dieser Schachteln vor Augen geführt und diese dadurch noch begehrenswerter und reizender gemacht. Mutter bemerkte dies und hat seitdem die Türen zum Dachboden nur noch geöffnet, wenn ich nicht zuhause war.

Ein weiteres halbes Jahr ist vergangen und der Dezember war wieder vor der Tür. Wieder einmal erstrahlte der Weihnachtsbaum und am Silvesterabend haben meine Eltern mir feierlich einen Stapel Kartons überreicht, in denen die deutschen Engel lagen. Ich war glücklich und endlos besorgt. Ich bin gerade mal sechs Jahre alt geworden und beklagte mich damals so wie heute, nicht über mein Gedächtnis. Ich konnte mich deutlich daran erinnern, was mit den Puppen letztes Jahr passiert ist und wollte keine Wiederholung. Den ganzen Tag habe ich krampfhaft darüber nachgedacht, wie ich meine Puppen vor einem Übergriff schützen könnte. Schließlich, packte ich sie in die Kartons ein und stellte sie neben mein Bett, mit der heldenhaften Entschlossenheit die ganze Nacht über nicht zu schlafen und diese mit meinem Leben zu verteidigen. Ich habe meinen Eltern nichts gesagt, aber diese Geste und mein Gesichtsausdruck haben meine Einstellung wahrscheinlich klar gemacht. In der Nacht hat niemand den Versuch gemacht die Puppen zu stehlen und ich genoss die Zeit mit ihnen noch einen weiteren Tag. Aber am nächsten Tag ging ich meine Großmutter besuchen und als ich zurückkam, waren die Puppen bereits nicht mehr da.

Anstelle der Trostlosigkeit letzten Jahres kam finstere Grämlichkeit, als ich verstanden habe, dass mit mir derselbe Trick gespielt wurde. Mutter, als Antwort auf mein Schweigen, sagte versöhnend:
- Komm schon, im nächsten Jahr bekommst du sie wieder!

Ich habe ihr nichts gesagt. Und nach einem Jahr, als die Kartons wieder einmal dem Dachboden entlockt wurden und pathetisch zum dritten mal mir übergeben wurden, hatte ich nicht einmal Lust sie zu öffnen. Mutter öffnete sie selber, holte eine Puppe mit goldenen Locken heraus und schlug mir vor mit ihr zu spielen.

Ich nahm sie lustlos nur um Mutter nicht traurig zu machen, aber als sie das Zimmer verließ, legte ich die goldenlockige Schönheit vorsichtig zurück in die Schachtel. Ich konnte damals meine Gedanken nicht klar formulieren und wenn mich jemand fragen würde, warum ich mit solchen wunderbaren Spielsachen nicht spiele, könnte ich keine Antwort geben.

Diese Puppen wurden mir jedes Jahr geschenkt, mit Hartnäckigkeit, der Charakterbeständigkeit meiner Eltern Ehre machend. Sie sahen, dass ich die Schachteln nicht öffne und trotzdem bescherten sie mich damit jedes Jahr. Das ging so weiter, bis ich elf Jahre alt wurde. Wir sind in eine neue Wohnung umgezogen, wo es keinen Dachboden gab. Und Mutter brachte plötzlich die Kartons in mein Zimmer und sagte:
- Jetzt bleiben sie bei dir, du wirst sie nicht kaputt machen, du bist schon groß…

Ich war wirklich schon ein großes Mädchen. Schon bald stand mir bevor, mit dem Puppenspielen aufzuhören und erst jetzt wird mir vorgeschlagen damit anzufangen. Ich war ein gehorsames Kind und spielte einige Zeit vorsichtig mit den Puppen.

Dann bin ich ganz groß geworden, bin aus dem Haus ausgezogen und Mutter hat die Puppen ihren Bekannten verschenkt. Aber bis jetzt, wenn ich eine schöne Puppe sehe, wird es mir schwer ums Herz…

Sie drehte sich zu ihm und sah ein aufgeregtes, betrübtes, voller Mitleid Gesicht. Wo sind der Missmut und verachtende Langeweile hin, welche sie so oft auf seinem Gesicht sah! Nun konnte man ihn sogar nett finden, so sehr haben ihn echte menschliche Gefühle veredelt.

- Ich wusste solche Details über deine Kindheit nicht, - sagte er. – Ich dachte immer, du hast das Leben einer Prinzessin geführt… bis du mich geheiratet hast, - da kicherte er kurz, aber wurde schnell wieder ernst und fügte hinzu:
- Es war beklemmend eine solche Geschichte zu hören. Wenn du willst, kann ich dir ein paar äußerst würdige Puppen zeigen. Allerdings, kannst du sie nicht anfassen, aber sie anzuschauen so viel du willst!
- Und wo sind diese Puppen? – fragte sie.
- Wir werden ein bisschen weiter gehen müssen. Wenn wir bloß nicht diese schwere Tasche tragen müssten, wäre der Spaziergang nicht so umständlich. Dieser Ort ist nicht so weit von der Wäscherei.
- Die Tasche macht doch nichts! – sagte sie lebhaft. – Lass uns gehen!

Sie war so froh darüber, dass sie mit ihrem Mann mal ein herzhaftes Gespräch führen konnte, dass die Aussicht sich irgendwelche Puppen anzuschauen sie sogar freute, obwohl sie sich dabei nichts großes erhoffte. Das wahrlich wichtige war es, mit ihm zu spazieren zu gehen, wie in guten alten Zeiten, als sie noch nicht verheiratet waren und ihnen gemeinsam, durch ihre Liebe vereint, alles Freude machte.

Die Bahn blieb stehen, sie stiegen aus und bogen nach rechts ab. Die Tasche lag schwer in der Hand, in ihr war all´ ihre Wäsche verstaut, welche sie immer zu einer kleinen Wäscherei brachten, da sie kein Geld hatten für eine eigene Waschmaschine.

Das Wetter verbesserte sich, als sie in der Bahn waren, der Wind legte sich und die eisigen Stacheln der Kälte stachen das Gesicht nicht mehr so sehr. Sie gingen eine Straße entlang, die Mitte welcher gekehrt war und die Straßenränder voller Schneeberge war. Straßenlaternen neigten ihre langen, schlangenartigen Köpfe über die Straße und warfen gelbes Licht auf diese nieder. Und in diesem Licht, wie auf der Bühne, fielen große Schneeflocken langsam, drehten sich sanft in der Luft.

- Wir sind angekommen, - sagte er und blieb neben einem Haus stehen. Sie schaute auf- und stand wie gelähmt da. Entlang der ganzen Fassade zogen sich gut beleuchtete Vitrinen. Dort wurden jedoch keine Waren ausgestellt und keine Preisschilder hingen aus. In jedem Schaufenster war eine kleine häusliche Szene vorgeführt und die Darsteller waren niemand anderes als Puppen! Und was für Puppen das waren!

Weder sowjetische, noch DDR-Puppen hatten hier was zu suchen. In den Schaufenstern saßen, standen, fuhren erstklassige Porzellanpuppen, die Art von Puppen, die zu den schönsten und teuersten überhaupt gehörten. Sie waren gekleidet in echtem Samt, Seide, Brokat, Spitzen, ihre Hände und Dekolletes waren mit Juwelen geschmückt, welche von echten nicht zu unterscheiden waren.

In der ersten Vitrine war eine winterliche Feerie eingerichtet – im Schnee raste ein wundervoller vergoldeter Schlitten, bespannt mit aus Holz geschnitzten Pferden, in welchem gezierte Schönheiten in Pelz saßen.

Eine andere Vitrine zeigte, wie in einem Raum gefüllt mit erlesenen Puppenmöbel eine Dame bei einem Empfang ihren Gästen, gemütlich auf den Sesseln und Sofas sitzend, in winzige Tässchen englischen Porzellans, Tee einschenkte.

In der dritten war eine Straße gebaut, sehr an den Pariser Montmartre erinnernd. Damen und Herren gingen sie rauf und runter, die einen mit Schirmen, die anderen mit Spazierstöcken.

Außerdem gab es noch eine Puppenküche zu sehen, mit all den dazu gehörenden Utensilien und einer Köchin, ein Schlafzimmer mit einer jungen Frau, die vor dem Toilettentisch sitzt.

Es gab noch viele weitere kleine erstaunliche Szenen, alle mit unglaublich viel Geschmack und von brillanter Qualität.

Sie hat noch nie solche Puppen gesehen. Sie hatte sich nicht einmal vorstellen können, dass solche existieren - das Internet war damals noch nicht so weit verbreitet und im Fernsehen wurden diese kleinen Kunstwerke nicht gezeigt.

- Was ist das? – flüsterte sie, durch das Gesehene verblüfft.
- Weiß ich nicht, - antwortete er unbekümmert. – Ein Geschäft ist das nicht, ein Museum auch nicht – wer diese Figuren in den Vitrinen ausgestellt hat und warum, kann ich echt nicht sagen. Wahrscheinlich, irgend so ein Sammler, der mit seiner Kollektion prahlen will.

Und das schien die Wahrheit zu sein. In den 90ern in Moskau konnte man auf den Straßen alles Mögliche sehen, da das Geld damals bereits begonnen hatte zu fließen, die neuen Spielregeln aber noch nicht geregelt waren.

Sie konnte ihren Blick nicht von den Puppen nehmen. Wie verzaubert, wanderte sie von einem Schaufenster zum anderen, erblickte neue und noch neue Details. Hinter den dicken Glasfenstern verbirgt sich eine ganz besondere, märchenhaft Welt, in welchem es kein Leid und keine Armut gibt. Ja, einige Puppen machten einen Schmollmund, man sah ihnen aber an, dass sie einfach nur ein bisschen launisch sind.

Hier, in diesem Land, herrschten Zierlichkeit, gute Manieren, Etikette. Der materielle Komfort, schenkte, so schien es, diesen Damen und Herren auch die innere Ruhe. Und erst was für Kleider! Man könnte diese Kleider sich stundenlang ansehen und es wäre nicht langweilig geworden.

- Und, wollen wir gehen? – ertönte es hinter ihrem Rücken. Sie zuckte auf und drehte sich um. Eine kurze Zeit hatte sie ihn völlig vergessen, diesen Mann, der ihr Ehegatte war und welcher es geschafft hat, in der kurzen Zeit in der sie zusammen waren, all´ die Romantik aus ihrer Beziehung auszutreiben.

In der Welt der Porzellanpuppen gab es kein Platz für ihn. Er hat das plötzlich verstanden und sein Gesicht nahm wieder einen mürrischen Ausdruck an.

- Hast du vergessen? Wir müssen die Bettwäsche wegbringen!

Sie nahm folgsam den zweiten Griff der schweren Tasche, welche sie vorher hatte fallen lassen als sie die Puppen sah und bewegte sich wieder entlang der trüben, mit elektrischem Licht erhellten Straße.

Und während sie ging, mischten sich in ihrem Kopf verschiedene Bilder zusammen… Schnee, das spöttische Lächeln ihres Mannes, die im Dachboden verschwindenden Schachteln, vor allem aber die wunderschönen Damen aus den Vitrinen des unbekannten Sammlers. Sie ging und beugte sich wegen dem Gewicht der Tasche und ihren Erinnerungen. Eine zweifache Last, viel zu schwer für eine solch junge Person. Aber langsam richtete sich ihr Rücken, sie hob den Kopf höher und ihre Augen glänzten mit einem neuen Ausdruck auf.

- Irgendwann kaufe ich mir selber solche Puppen. Und niemand wird sie mir wegnehmen können.

Die Dezemberschneeflocken fielen und fielen immer weiter vom Himmel, setzten sich auf die Erde ab als prächtige Spitzen und deckten mit ihrem Mantel alle Erinnerungen, jeden Schmerz, jede Hoffnung zu…